Interpersonelle Psychotherapie (IPT) für Heilpraktiker
Die Interpersonelle Psychotherapie ist ein hoch wirksames und evidenzbasiertes Psychotherapieverfahren, das heisst ihre Wirksamkeit insbesondere in der Behandlung von Depressionen ist unumstritten und in zahlreichen unabhängigen Studien wissenschaftlich mehrfach bewiesen.
Seit dem Jahr 1975 wurden über 120 randomisiert-kontrollierte Studien zur IPT durchgeführt und unter anderem aufgrund der guten Datenlage entstanden mehrere Modifikationen dieser Therapieform, z.B. IPT als Paartherapie, IPT für ältere Menschen, IPT bei sozialer Phobie, Essstörungen, bipolaren Störungen usw.
Mittlerweile ist die Wirksamkeit der IPT somit für eine Reihe weiterer Erkrankungen belegt, so dass sich dieses Psychotherapieverfahren nicht nur bei Ärzten und Psychotherapeuten, sondern auch bei Heilpraktikern einer zunehmenden Beliebtheit erfreut, zumal es trotz seiner hohen Wirksamkeit in vergleichbar kurzer Zeit erlernt werden kann.
Bei der Ausbildung in Interpersoneller Psychotherapie für Heilpraktiker sind allerdings einige Besonderheiten zu beachten, um eine mit Ärzten und Psychotherapeuten vergleichbare Ergebnisqualität bezüglich der Therapieadhärenz und der optimalen Durchführung der IPT zu erzielen.
Diese Besonderheiten sind insbesondere den unterschiedlichen Vorkenntnissen der Heilpraktiker geschuldet, die zwar zu ihrer „Bestallung“ eine staatliche Prüfung beim Gesundheitsamt absolvieren müssen, in der sie aber lediglich Grundkenntnisse über verschiedenen Psychotherapieverfahren und psychiatrische Krankheitsbilder nachweisen müssen. Dies führt dazu, dass bei den an einer IPT-Ausbildung interessierten Heilpraktikern sehr unterschiedliche Vorkenntnisse und Therapieerfahrungen festzustellen sind.
Als Dozent trifft man in solchen Kursen sowohl auf sehr engagierte und therapeutisch erfahrene Teilnehmer, die zum Teil mehrjährige Ausbildungen inklusive Selbsterfahrung absolviert haben, als auch auf frisch bestallte Heilpraktiker, die über keinerlei psychotherapeutische Vorerfahrung oder gar Selbsterfahrung verfügen. Und schließlich nehmen nicht wenige Heilpraktiker-Anwärter, also Menschen, die sich noch in Ausbildung zum Heilpraktiker befinden, an den Kursen teil, da insbesondere in der mündlichen Prüfung nach therapeutischen Vorkenntnissen gefragt wird, die durch eine Ausbildung in interpersoneller Psychotherapie bereits gut parallel zur Prüfungsvorbereitung erlangt werden können.
Aufgrund dieser insgesamt sehr inhomogenen Voraussetzungen und therapeutischen Vorbildung der einzelnen Kursteilnehmer ist es sehr empfehlenswert, in der IPT-Ausbildung die theoretischen Grundlagen der Psychotherapie und die Erkenntnisse der Psychotherapieforschung in vertiefender Form zu vermitteln und zugleich einen theoretischen und praktischen Schwerpunkt auf die Gestaltung der therapeutischen Beziehung (inklusive Selbsterfahrung) zu legen, da diese in der IPT eine wesentliche Rolle spielt. Auch das theoretische Fundament der IPT sowie die diagnostischen Kriterien der einzelnen mit IPT zu behandelnden Krankheitsbilder sollten im Vergleich zu den Kursen für Ärzte und Psychologen vertiefend dargestellt werden, um auch an dieser Stelle das sehr unterschiedliche vorhandene theoretische Vorwissen der Teilnehmer zu berücksichtigen.
Um eine gute Ausbildungsqualität in Interpersoneller Psychotherapie für Heilpraktiker zu gewährleisten, bieten wir daher auf diese Zielgruppe zugeschnittene Ausbildungskurse an, welche die unterschiedlichen theoretischen und praktischen Vorkenntnisse der Teilnehmer berücksichtigen. Bitte werfen Sie für nähere Informationen zu den Kursen einen Blick auf den Kursplan, gerne können Sie Ihre Fragen auch über das Kontaktformular persönlich stellen.